Konstruktiver Holzschutz beim Holzbau: Nachhaltig und langlebig
- NaturKunstErleben
- 12. Feb.
- 3 Min. Lesezeit
Der Bau von bspw. Gartenmöbeln ist eine lohnende und kreative Herausforderung, die sowohl handwerkliche Fähigkeiten als auch ein tiefes Verständnis für Materialeigenschaften erfordert. Holz ist dabei nach wie vor eines der beliebtesten Materialien, da es nicht nur ästhetisch ansprechend ist, sondern auch eine natürliche Wärme ausstrahlt. Doch wie jedes Naturmaterial ist Holz im Außenbereich verschiedenen Witterungsbedingungen ausgesetzt, die seine Haltbarkeit und Optik beeinträchtigen können. Hier kommt der konstruktive Holzschutz ins Spiel – eine nachhaltige Methode, um Gartenmöbel, Fassaden oder Zäune aus Holz robust und langlebig zu machen.
Was ist konstruktiver Holzschutz?

Konstruktiver Holzschutz bezeichnet eine bauliche Maßnahme, bei der das Holz so verarbeitet wird, dass es weniger anfällig für Feuchtigkeit, Schädlinge und mechanische Belastungen wird. Es geht dabei nicht um oberflächliche Behandlungen wie Lacke oder Lasuren, sondern vielmehr um den gezielten Umgang mit der Holzstruktur, um das Material vor Umwelteinflüssen zu schützen. Dies ist besonders wichtig im Außenbereich, wo die Holzkonstruktionen extremen Bedingungen wie Regen, Sonne, Wind und Temperaturschwankungen ausgesetzt sind.
Wie funktioniert konstruktiver Holzschutz?
1. Wasserableitung und Belüftung: Ein wesentlicher Faktor für die Haltbarkeit von Holz im Außenbereich ist die Vermeidung von Staunässe. Wenn Wasser längere Zeit in das Holz eindringt, kann es zu Fäulnis und Schimmelbildung kommen. Daher sollte das Design so gewählt werden, dass Wasser leicht abfließen kann. Dazu gehören geneigte Flächen, die das Wasser vom Werkstück ableiten, sowie Lücken und Spalten, die eine ausreichende Belüftung gewährleisten. Besonders bei Möbeln wie Bänken oder Tischen sollten die Füße und Beine so gestaltet werden, dass sie nicht direkt auf dem feuchten Erdboden stehen, sondern leicht erhöht sind. Auch Zäune und Fassaden aus Holz sollten niemals bis runter aufs Erdreich geführt werden. Eine Faustregel ist hier 15cm Abstand zum Boden und zusätzlich eine dünne Kiesschicht um Spritzwasser zu verringern. Eine andere Option wären "Opferbretter" in den untersten 2-3 Reihen, was das genau ist erfahrt ihr hier.
2. Vermeidung von direkten Erd- oder Wasserberührungen: Besonders bei Holzkonstruktionen, die am Boden oder in Kontakt mit Rasen oder Erde stehen (z.B. bei Gartentischen oder -bänken), ist es entscheidend, dass das Holz nicht direkt mit Feuchtigkeit in Berührung kommt. Hier helfen zum Beispiel spezielle Füße oder Platten aus Kunststoff oder Metall, die das Holz vom feuchten Boden abheben. Durch diesen Abstand wird das Eindringen von Feuchtigkeit minimiert und das Holz bleibt trocken.
3. Verwendung von Holz mit natürlicher Widerstandsfähigkeit: Eine weitere Maßnahme des konstruktiven Holzschutzes ist die Auswahl des richtigen Holzes. Hölzer wie Lärche, Eiche oder Teak sind aufgrund ihrer natürlichen Öle und Harze widerstandsfähiger gegen Feuchtigkeit und Insektenbefall. Die Wahl des richtigen Holzes kann den Bedarf an zusätzlicher Oberflächenbehandlung reduzieren und gleichzeitig die Lebensdauer der Werkstücke verlängern.
4. Vermeidung von Wasserstau durch Riegel und Dichtungen: Besonders bei Möbeln mit beweglichen Teilen wie Klappstühlen oder ausziehbaren Tischen ist es wichtig, dass alle Verbindungen so konstruiert werden, dass sich kein Wasser in Spalten oder Riegeln ansammelt. Hier helfen passgenaue Dichtungen und eine sorgfältige Verarbeitung, um sicherzustellen, dass keine Feuchtigkeit eindringt, die das Holz beschädigen könnte.
5. Funktionale Gestaltung der Fugen und Verbindungen: Eine intelligente und langlebige Verbindungstechnik, wie z.B. die Verwendung von Zinken- oder Dübelverbindungen anstelle von Schrauben oder Nägeln, trägt dazu bei, dass das Holz weniger anfällig für Feuchtigkeit und Schmutz wird. Auch die richtigen Fugenabdichtungen und Dichtmaterialien verhindern das Eindringen von Wasser und sorgen für eine dauerhafte Stabilität. Edelstahlnägel und -schrauben schützen beim Fassaden- und Zaunbau vor Rostschäden. Eine Überlappung der genutzten Bretter und damit Überdeckung der Befestigungsmaterialien kann auch Wasserschäden verhindern. Ihr fragt euch wie das genau funktioniert? Dann schaut doch mal in unserem Kurs Zaunbau für Anfänger vorbei.
Vorteile des konstruktiven Holzschutzes
Langlebigkeit: Holzbauten im Außenbereich, die bereits konstruktiv gut geschützt sind, halten deutlich länger. Der Schutz vor Feuchtigkeit und mechanischen Belastungen sorgt dafür, dass das Holz seine Stabilität und Optik über Jahre hinweg bewahrt.
Nachhaltigkeit: Durch den Einsatz von konstruktivem Holzschutz wird der Bedarf an chemischen Schutzmitteln wie Lasuren oder Lacken verringert. So bleibt das Werkstück umweltfreundlicher und die Natur bleibt unberührt.
Geringerer Wartungsaufwand: Fassade, Zaun, oder Gartenmöbel aus Holz, die von Anfang an konstruktiv gut geschützt sind, benötigen weniger Pflege und Instandhaltung. Dadurch bleibt der Aufwand für die regelmäßige Pflege gering und die Holzkonstruktionen behalten länger ihre Schönheit.
Fazit
Konstruktiver Holzschutz ist eine effektive Methode, um Holzkonstruktionen robust und langlebig zu gestalten. Durch sorgfältige Planung und die richtige Verarbeitung lässt sich das Holz optimal vor den Einflüssen der Natur schützen, ohne auf chemische Schutzmittel zurückgreifen zu müssen. Wer auf diese Techniken setzt, sorgt nicht nur für funktionale Möbel, sondern leistet gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz. Langlebige, gut durchdachte Werkstücke aus Holz sind damit eine nachhaltige Investition in den eigenen Garten.
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